Bevor wir den Innenraum unserer Kirche betreten, wollen wir zunächst einen kurzen Blick auf ihr Äußeres werfen.
Was könnte uns hier auffallen?
Die Christuskirche wurde in den Jahren 1908 und 1909 im sogenannten neoromanischen Stil nach Plänen des Berliner Architekten Georg Max Heyer (1880–1949) errichtet — einem Kunststil des 19. Jahrhunderts, der (wie es uns der Name bereits verrät) — Vorbilder aus der mittelalterlichen Romanik nachahmt. Typische Stilelemente der Romanik — und daher auch der Neoromanik — sind halbkreisförmige Bögen über Fenster und Türen, Blendbögen, die keine echten Fenster oder Türen einrahmen (daher “Blendbögen” wie “Blendwerk”) oder dicke, massive Mauern mit schlichten Fassaden. Alle diese Elemente finden wir auf der Fassade der Christuskirche wieder — im oberen Bild deutlich zu sehen sind die Halbkreisbögen über den Fenstern und die über der Fensterreihe zu erkennenden “falschen” Blendbögen.
Auch das Hauptportal der Kirche im Westen entspricht mit den eingelegten Säulen und der halbrunden Tür dem neoromanischen Typ. Darüber hinaus lässt sich feststellen, dass die Kirche von außen betrachtet — zumindest ganz oberflächlich — drei Teilbereiche aufweist: Den an der Nordwestecke in das Bauwerk integrierten Glockenturm, das eigentliche Kirchenschiff und die halbrunde Apsis im Osten, unter deren Kuppelform man intuitiv (und völlig zu Recht) den Altarraum vermutet.
An dieser Stelle könnte man grundsätzlich vieles zum Aufbau (neo)romanischer Kirchen im Allgemeinen schreiben — etwa über den symbolischen Sinn des Wegs, den man vom Portal bis hin zum Sitzplatz in den Reihen vor dem Altarraum nimmt. Und genau das werden wir in den kommenden Wochen auch tun, wollten die Station aber trotzdem schon einmal für den Rundgang freischalten…