Vom 8. auf den 10. März fanden sich auch in diesem Jahr wieder die Gemeindekirchenräte unserer Christusgemeinde Wernigerode-Schierke zur traditionellen Klausurtagung im Cyriakushaus in Gernrode zusammen. Das Cyriakushaus – die Tagungs- und Begegnungsstätte der Evangelischen Landeskirche Anhalts – liegt unmittelbar neben der mehr als 1.000 Jahre alten Stiftskirche St. Cyriakus, in der sich die älteste (entstanden um 1.100 n. Chr.) in Deutschland erhalten gebliebene Nachbildung des Heiligen Grabes in Jerusalem befindet.
Ein schöner und ganz besonders gastlicher Ort für eine Tagung, die am Freitagabend mit einem geselligen Abendessen, einer kurzen geistlichen Einkehr und einer ersten gemeinsamen Arbeitssitzung begann, in deren Verlauf der weitere Rahmen für die Klausur gesteckt wurde. Für die fachkundige Moderation konnte erneut der erfahrene Gemeindeberater und Coach Pfarrer Dr. Klaus Ziller gewonnen werden, der schon unsere Tagung auf Burg Bodenstein im vergangenen Jahr begleitet hat. Schnell kristallisierte sich der Schwerpunkt der kommenden beiden Tage heraus: Mit der Ankunft unseres neuen Pfarrers Reinhard Witte nach langer Vakanzzeit und angesichts all der Umbrüche und Herausforderungen der vergangenen Jahre, musste eine neue Balance in der Gemeindearbeit gefunden und eine gemeinsame Vision für die vor uns liegenden Jahre formuliert werden.
Nach langen Diskussionen bis weit in den Abend hinein und einer kurzen Nacht, stellten wir uns dieser Aufgabe am folgenden Morgen nach einer Andacht zu Lukas 9,62 („Wer beim Pflügen nach hinten schaut, den kann Gott in seinem Reich nicht brauchen.“) in St. Cyriakus. In einem ersten Workshop-Block wurde die gesamte Bandbreite der Aufgaben in unserer Gemeinde durchleuchtet und einer oder auch mehreren Personen zugeordnet – von der Führung der Kirchenbücher und dem Schreiben von Geburtstagsbriefen über die Vorbereitung von Gottesdiensten und Sitzungen des Gemeindekirchenrats bis hin zur Ahnenforschung und zur Siegelung von Dokumenten.
Das dabei entstandene Aufgabenverzeichnis führte uns allen den enormen Umfang und die Vielfalt der in einer Gemeinde zu leistenden Arbeiten vor Augen und half bei der Klärung von Zuständigkeits- und Verantwortungsfragen. Nach einer kurzen Kaffeepause widmete sich der zweite Block des Workshops der Definition gemeinsamer Ziele. Da Pfarrer Witte im Jahr 2026 in den Ruhestand eintreten und der Gemeindekirchenrat bereits im Jahr zuvor neu gewählt werden wird, befindet sich die Gemeinde nach wie vor in einer Phase des Übergangs und der Neuorientierung. Am Ende der vertieften Diskussionen stand unter anderem der gemeinsame Wunsch, die malerische Bergkirche in Schierke durch eine Kombination aus kirchlichen und touristischen Angeboten nach und nach wieder zu beleben und deutlich aktiver als bisher in Gemeindearbeit und Gemeindeleben einzubinden.
Nach dem Mittagessen wandte sich die Diskussion im dritten Block dann der Optimierung der Kommunikation zwischen den haupt- und ehrenamtlich Tätigen sowie der Verteilung von Verantwortlichkeiten für die kollektiv erarbeiteten Ziele zu. Der Gemeindekirchenrat dankt Dr. Klaus Ziller für die umfangreiche Vorbereitung und die hervorragende Moderation dieses Workshops, mit dem ein festes Fundament für die gemeinsame Arbeit der kommenden Jahre geschaffen werden konnte. Zum Abend erwartete die Klausurteilnehmer mit dem Besuch unserer langjährigen und derzeit im Krankenstand befindlichen Gemeindesekretärin Birgit Tanzen, die uns viele wertvolle Hinweise zu den besprochenen Themen geben konnte, noch eine besonders freudige Überraschung.
Die Klausurtagung endete am Sonntag nach einem reichhaltigen Frühstück mit dem Besuch im Gottesdienst der Kirchengemeinde St. Cyriakus.